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Reifendruck Kontrollsysteme (RDKS) Empty Reifendruck Kontrollsysteme (RDKS)

Mo 28 Okt 2019, 09:54

Falscher Reifendruck und Mängel der Bereifung zählen zu den häufigsten Pannen- und Unfallursachen!

Ein zu geringer Reifen-Luftdruck erhöht die Walkarbeit des Reifen und führt frühzeitigem Reifenverschleiß oder sogar Reifen-platzen. Bei hohen Geschwindigkeiten überhitzen die Reifen durch die erhöhte Walkarbeit, die Reifen können der Belastung nicht mehr standhalten und platzen (ca. 80% der Reifenpannen entstehen durch zu geringen Reifendruck). Auch steigt der Kraftstoffverbrauch entsprechend an. Durch das RDKS (Reifen Druck Kontroll-System)/ TPMS (Tyre Pressure Monitoring System) wird bei unterschreiten des programmierten Mindestdruck eine Warnung auf der Armatur ausgegeben und es kann so nicht zu solchen Schäden und Verschleiß kommen sofern der Fahrer die Warnung nicht Missachtet oder Ignoriert.



In Europa müssen seit November 2012 Autohersteller neue Fahrzeuge mit geeigneten Kontrollsystemen ausstatten. Seit 1. November 2014 gilt die EU-VO 661/2009, die besagt:
Fahrzeuge der Klasse M 1 müssen mit einem präzisen System zur Überwachung des Reifendrucks ausgerüstet sein, das den Fahrer im Fahrzeug im Interesse eines optimalen Kraftstoffverbrauchs und der Gewährleistung der Sicherheit im Straßenverkehr warnt, wenn es in einem Reifen zu einem Druckverlust kommt.

(1. Klasse M1
Für die Personenbeförderung ausgelegte und gebaute Kraftfahrzeuge mit höchstens acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz. )
Jeder Neuwagen ab Baujahr 01.11.2014 muss vom Hersteller mit Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. Es spielt dabei für die Hersteller keine Rolle, ob Sie ein direkt oder ein indirekt messendes System einsetzen, also entweder ein Passives System welches über das ABS den Abrollumfang erfasst oder ein Aktives System welches den Reifendruck am Reifen erfasst und über Funk an das Fahrzeug übermittelt. Für direkt messende Systeme (Aktive Systeme) heißt dies: Alle am Fahrzeug montierten Reifen, außer das Reserverad müssen mit Sensoren ausgestattet sein. Diese Verordnung gilt allerdings nicht für Halter von älteren Fahrzeugen.
Reifen mit Run on Flat Eigenschaften (RFT) müssen ebenfalls über ein Reifendruckkontrollsystem verfügen, damit der Fahrer seinen ''Plattfuß'' überhaupt erst bemerkt. Ob ein Reifen zu wenig Luft hat, kann man übrigens nicht unbedingt von außen erkennen.

Man unterscheidet grundsätzlich 2 verschiedene Systeme von RDKS

Indirekt messende Systeme (Passive Systeme)

Überwachung erfolgt über das ABS

  • Erklärung: ein platter Reifen hat einen kleineren Abrollumfang und dreht schneller. Dies wird durch die vorhandenen ABS-Sensoren gemessen und vom Steuergerät erkannt
  • Vorteile: billige Lösung, nur eine geänderte Software und eine Kontrolle sind erforderlich, in Kombination mit einem Reifen mit Notlaufeigenschaften (Runflat Tyre) optimale Lösung
  • Nachteile: schleichender Luftverlust an beiden Rädern einer Achse wird nicht erkannt, es können nur Differenzen >0,5 bar erkannt werden; funktioniert bei der Fahrt
  • zusätzlicher Nachteil: niedrigerer Luftdruck lässt den Verbrauch ansteigen
  • Systeme: siehe Übersicht
  • Die modernen indirekten Systeme der zweiten Generation verfügen über eine sogenannte Spektrum-Analyse, die bestimmte, druckabhängige Reifenschwingungen überwacht. Dies geschieht für jedes Rad individuell und ermöglicht so eine umfassende Überwachung. Die neue EU-Gesetzgebung sieht entsprechende Tests vor. Indirekte Systeme erkennen einen Druckverlust von 20 % an allen vier Rädern nach ECE-R64 in ca. 15 min Fahrzeit, das ist viermal schneller als vom Gesetzgeber gefordert.

Bei Passiven RDKS Systemen, also jenen die keine Sensoren brauchen befindet sich in der Fahrertüre dieser Aufkleber:>






Nachdem der Reifendruck eingestellt wurde sollte man mittels des Bordcomputer bis SetTp durchschalten und die Taste 10 Sekunden gedrückt halten um dem System mitzuteilen das es den neuen Reifendruck erlernen soll.



Direkt messende Systeme (Aktive Systeme)

  • Jedes Rad besitzt einen eigenen Sensor, die Infos über Druck und Temperatur gelangen per Funk an das entsprechende Steuergerät
  • Die Messung ist exakter, ein Alarm ist bereits ab 0,2 bar Druckdifferenz möglich (in der Regel 20% unter Sollwert) oder bei plötzlichem Druckabfall, mittels Anzeige im Display und / oder zusätzlich mit einer Akustischen Warnmeldung.
    Auch zu hohe Temperatur und Sturzfehler werden erkannt, das Reserverad kann mit geprüft werden, Reifenstecher können an eine Alarmanlage gemeldet werden.

    Nachteil ist, das System ist aufwändiger und teurer, Sensoren können bei der Reifenmontage beschädigt werden (Kosten ca. 30,- €), Sensoren müssen evtl. zum Rad kodiert werden, Umständlich beim Radwechsel
  •   Reifendruck Kontrollsysteme (RDKS) Rdks_s10            Reifendruck Kontrollsysteme (RDKS) Rdks_s11





    In der Praxis treten bereits durch den Unterschied zwischen einem kühlen Morgen und der heißen Mittagssonne Unterschiede von mehr als 0,3 bar auf, dazu kommen Erwärmung und Abkühlung während der Fahrt. Trotzdem besteht kein Grund, den Fahrer am kühlen Morgen mit einer Reifendruckwarnung an die Tankstelle zu „beordern“. Eine Messgenauigkeit kleiner als ca. 0,2 bar oder 10 % ist allein schon deshalb in der Praxis nicht notwendig und sinnvoll. Weiterhin ist zwischen Messgenauigkeit und Warnschwelle genau zu unterscheiden. Ein indirektes System, das auf eine Warnschwelle von 20 % Druckverlust entwickelt wurde (wie von der aktuellen EU-Gesetzgebung gefordert), wird bei einem Druckverlust von spätestens 20 % warnen, in der Praxis jedoch bereits früher. Der Test* Nr. 13 von TÜV SÜD zeigt dies. Weiterhin sehen laut einer von TNS sifo in Schweden durchgeführten Studie mehr als die Hälfte der Autofahrer Warnungen bei Druckverlusten von lediglich 15 % als verfrüht an, bei 20 % Warnschwelle ist es immerhin noch jeder Vierte. Es kann bei zu engen Warnschwellen deshalb passieren, dass Warnungen regelmäßig ignoriert werden. (Quelle: Dunlop)

Grundsätzliche Funktionsweise direkt messender Systeme

Eine mit Knopfzellenbatterie bestückter Sensor im Inneren des Reifens misst in kurzen Abständen Druck und Temperatur im Reifen. Jeder Sensor verfügt über eine individuelle Identifizierungsnummer, den ID-Code. Die Daten und die ID sowie Angaben über die Restlebensdauer der Batterie (Lithium-Batterie) werden in Datentelegrammen mittels Funkübertragung im Hochfrequenzbereich (HF-Bereich) an einen Empfänger gesandt. Für die meisten Länder ist die Trägerfrequenz mit 433 MHz zugelassen. Für einige wenige Länder (z. B. USA) wird eine Trägerfrequenz von 315 MHz verwendet. Die Informationen werden in einem 12 Byte langen Datentelegramm gepackt. Die Datenübertragung ist frequenzmoduliert, die Übertragungszeit beträgt ca. 10 ms. Der Informationsaustausch der Fahrzeugperipherie erfolgt über den CAN-Bus. Von dort werden sie zur Auswertung an das entsprechende Steuergerät weitergeleitet (oder der Sensor schickt seine Botschaft direkt an das RDKS Steuergerät).

Das Steuergerät wertet die Datentelegramme aus, erkennt den Absender und entscheidet, ob der Fahrer informiert werden muss. Überwacht wird jedes Rad separat. Dabei wird der Luftdruck durch einen Temperaturfaktor auf den Normdruck umgerechnet. Beim „Drücke speichern“ werden die Reifenfülldrücke ebenfalls auf 20 °C normiert. Um Fehleinstellungen zu vermeiden, ist deshalb besonders darauf zu achten, dass die Reifenfülldrücke bei „kalten Reifen“ kontrolliert bzw. korrigiert und gespeichert werden.



Reifendruck Kontrollsysteme (RDKS) Rdks_f10  





Harte und weiche Warnung bei Druckverlust

Gefährlich ist ein schneller Druckverlust. Er ist ein Zeichen, dass eine Reifenpanne unmittelbar bevorsteht. Das Kontrollsystem fordert in diesem Fall den Fahrer durch eine Schweregrad 1 Warnung auf, sofort anzuhalten und die Reifen zu überprüfen.

Bei einem langsamen schleichenden Druckverlust, der die Verkehrssicherheit noch nicht beeinträchtigt, erhält der Fahrer einen Hinweis, er wird gemahnt, bei nächster Gelegenheit den Reifendruck zu erhöhen. Die Mahnung erfolgt erstmals, wenn der Fülldruck im Reifen mehr als 0,2 bar unter dem Sollwert liegt. Bei jedem Einschalten der Zündung und auch in gewissen Abständen während der Fahrt wird der Hinweis wiederholt. Die Warnschwellen sind teilweise auch einstellbar. Ein “Plattfuß” bei Fahrzeugstillstand wird dem Fahrer nach Einschalten der Zündung sofort gemeldet.



Elektronik erkennt den Fahrzustand

Um unempfindlich gegen Schwingungen und Erschütterungen zu sein, ist die Elektronik der Radsensoren in Kunstharz gegossen. Die Sensoren, von denen jeder zwischen 20 und 50 Gramm auf die Waage bringt, sind auf der Innenseite der Felge in direkter Nähe zum Ventil befestigt.
Die in die Räder integrierten Sensoren arbeiten bei dem von Schrader
Electronics entwickelten System abhängig vom Fahrzustand. Steht das Fahrzeug, wird der Reifendruck nur alle 15 Minuten gemessen und das Ergebnis einmal stündlich an den RDKS Empfänger gesendet. Über einen Fiehkraftschalter wird das System zu Beginn einer Fahrt in den Wachzustand gesetzt, sobald eine Fahrgeschwindigkeit von 5 bis 10 km/h erreicht ist.

Während der Fahrt messen die Radsensoren alle zehn Sekunden den Luftdruck und die Temperatur im Reifen und senden diese Informationen an den Zentralrechner. Der Druck wird in einem Bereich zwischen 0 und 3.500 mbar mit einer Auflösung von ca. 10 mbar gemessen. Wird in einem Reifen eine Differenz zwischen 250 und 500 mbar gegenüber dem Nenndruck festgestellt, erscheint im Instrumentendisplay ein Piktogramm mit der Information “Rad Druckverlust”. Gleichzeitig wird der Fahrer bei den meisten Systemen zusätzlich durch ein akustisches Signal gewarnt und im Multifunktionsbildschirm die erfasste Störung beschrieben.

Dauerhafter Betrieb des Systems ist gewährleistet

Damit die Wirksamkeit des Systems dauerhaft gewährleistet wird, ist jede Sendeeinheit mit einer Lithium-Batterie bestückt, die eine Lebensdauer von etwa zehn Jahren besitzt. Bei einer nachlassenden Batteriespannung wird der Fahrer mindestens drei Monate vor dem voraussichtlichen Ausfall der Batterie automatisch informiert und aufgefordert, den Energielieferanten oder Sensor auszutauschen.

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Manche Menschen haben einen geistigen Radius von 0 und nennen das ihren Standpunkt.

Stille wasser sind Tief, in tiefen Wasser sieht man keine Tsunami, die Tsunami sieht man wenn es zu Spät ist.
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